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Brücke ins Jetzt! Virtuell stöbern in der Online-Sammlung des Brücke-Museums

Das Berliner Brücke-Museum digitalisiert seine umfangreiche Kunstsammlung. Die Digitalisierung macht die Werke der Künstlergruppe Brücke nun noch größeren Publikumskreisen zugänglich. Im Juni 1905 gründeten Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff, vier junge Architekturstudenten, in Dresden die Künstlergruppe Brücke. Sie fanden sich übereinstimmend in Opposition und in der Ablehnung des konservativen zeitgenössischen vom monarchischen Stil des Kaiserhauses geprägten Kunstgeschmack zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre Kunstwerke, als Gegenströmung gedacht, waren impulsgebend für die Kunstszene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, obwohl sich die Brücke bereits 1913 wieder auflöste. Die beeindruckende Sammlung von Brücke-Kunst hat ihr Zuhause im kleinen Brücke-Museum. Das am Rand des Grunewalds gelegene Haus widmet sich den Brücke-Künstlern, ihrem Werk, ihrem Wirken und ihrem Einfluss auf die Entwicklung der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts. 1964 initiierte der Künstler Karl Schmidt-Rottluff an seinem Wohnort Berlin die Gründung eines Museums, das der Künstlergruppe gewidmet sein sollte. Mit einer Schenkung an das Land Berlin legte er mit über 900 Werken den Grundstock für dessen Sammlung. Nur drei Jahre später, am 15. September 1967, eröffnete das Brücke-Museum in einem von Werner Düttmann entworfenen Neubau in Berlin-Dahlem.

Karl Schmidt-Rottluff in Berlin

Von Beginn an ist das Brücke-Museum eine nachgeordnete Einrichtung der Berliner Kulturverwaltung. Rund 300 Kunstwerke der über 1.000 Werke befinden sich bereits in der Online-Sammlung des Museums, dank einer guten Vernetzung, privater und öffentlicher Förderung und zahlreicher Kooperationen wächst sie stetig.

Karl Schmidt-Rottluff: Frauenkopf und Maske, 1912

Flankierend wird hier intensive Provenienzforschung vorangebracht und die Stellung der Brücke-Kunstwerke im jeweiligen Zeitbezug dargestellt. In 2020 werden Aquarelle, Druckgrafiken und Zeichnungen aus der Zeit von 1905 bis 1913 digitalisiert und eröffnen neue Blicke in die Bestände. In der Online-Sammlung finden sich sowohl aktuell ausgestellte Kunstwerke, als auch solche, die sich im Depot des Brücke-Museums befinden. Die Rubrik „Alben“ bietet kurzweilige, thematische Zugänge, die Rubrik „Perspektiven“ eröffnet interdisziplinäre Blicke auf die Sammlung. Biographien und Lebensläufe zeigen die Menschen hinter den Bildern. Parallel zur digitalen Ausgestaltung widmet sich das kuratorische Team auch der konservatorischen Sicherung von einzigartigen Primärquellen für die Expressionismus- und Museumsforschung. Profitieren soll auch das Publikum, das Kunstwerke virtuell und vor Ort besichtigen und zahlreiche zugehörige Dokumente, Gegenstände, Zeichnungen und biographische Exponate jederzeit einsehen kann. Das kleine Museum ist analog und digital auf dem Weg zum weltweiten Hot Spot für Brücke-Kunst und -Künstler. Die Online-Sammlung wird gefördert mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin und unterstützt durch das Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS).

Brücke-Museum Bussardsteig 9 14195 Berlin Geöffnet Mittwoch bis Montag: 11–17 Uhr, Dienstag: geschlossen.

https://www.bruecke-museum.de/de/sammlung/

Foto Frauenkopf und Maske, Karl Schmidt-Rottluff: Pressestelle Brücke-Museum

Foto Karl-Schmidt-Rottluff: Wikimedia Commons, Public Domain

Foto Gedenktafel: Wikimedia Commons OTFW, Berlin • CC BY-SA 3.0

Foto Brücke-Museum: Wikimedia Commons, Uwe Thobae, CC BY-SA 3.0

Redaktioneller Beitrag ohne Auftrag / keine bezahlte Werbung.

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