top of page

Sorgenfrei in Charlottenburg: Die Villa Oppenheim und ihre Bewohnerinnen und Bewohner

Aktualisiert: 17. Mai 2020

Die Villa Oppenheim in der Schloßstraße in Berlin-Charlottenburg ist seit 2012 Sitz des 1987 gegründeten Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, das sich der Erforschung und Vermittlung der Regional- und Stadtgeschichte des Bezirks sowie der Berliner Kulturgeschichte widmet. Der einstige 1881 eingerichtete Sommersitz von Margarete Oppenheim, geborene Mendelssohn, und Otto Georg Oppenheim gehört heute dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und ist Interessierten kostenfrei zugänglich. Das Museum dokumentiert die Geschichte des Villa Sorgenfrei genannten einstigen Sommersitzes der Familie Mendelssohn/Oppenheim und deren Bewohner und zeigt eine Dauer- sowie wechselnde Sonder-Ausstellungen zur Bezirksgeschichte. Die historische Kunstsammlung der einst selbstständigen Stadt Charlottenburg und die Dauerausstellung WESTEN! bilden die Schwerpunkte des Museums. Sie umfasst Gemälde und Skulpturen vor allem des 19. Jahrhunderts und der Berliner Secession, darunter Werke von Walter Leistikow, Hans Baluschek, Franz Skarbina und Max Liebermann, die hier erstmals öffentlich präsentiert werden.


Die Dauerausstellung “WESTEN! Stadtgeschichte Charlottenburg-Wilmersdorf” erzählt multimedial und objektnah seit 2014 von Ereignissen und Personen, die den Bezirk über gut drei Jahrhunderte geprägt haben. Im Zentrum steht die besondere Rolle der beiden „schönen Schwestern“ Charlottenburg und Wilmersdorf als zweites Stadtzentrum neben der historischen Mitte Berlins, als City-West. Daneben widmen sich temporäre Sonderausstellungen einzelnen Themen und Personen der Regional- und Kulturgeschichte. Das Foyer der Villa Oppenheim ist der Baugeschichte des Hauses sowie den Menschen, die einst hier lebten, gewidmet. Es waren Mitglieder der deutsch-jüdischen Familie Mendelssohn, ab 1881 dann die mit jenen durch Heirat verwandten Oppenheims, die in dem ländlichen Anwesen unbeschwerte Sommermonate verbrachten. Jahrzehntelang wurde die Tradition gepflegt, hier im Kreise der Familie die Sommerfrische zu genießen.

Der Maler Josef Block hielt die einstigen Bewohnerinnen und Bewohner im Medium der Fotografie fest. Diese Porträts, originale Baupläne sowie ebenfalls vermutlich aus Blocks Hand stammende Fotografien der Villa und des umgebenden Parks vermitteln ein anschauliches Bild eines großbürgerlichen Familienlebens, das auf das engste mit der Geschichte Berlins verknüpft war. Als das Familienoberhaupt 1909 starb, war es mit der Sommerfrische in Charlottenburg vorbei: Mietskasernen waren rund um die Villa Sorgenfrei in die Höhe gewachsen, so dass sich die Erben zu einen Verkauf des Grundstücks entschlossen. Die Stadt Charlottenburg erwarb 1911 die Villa, ließ Teile davon für einen unmittelbar benachbarten Schulneubau abreißen und legte anstelle des einstigen privaten Gartens eine städtische Grünanlage, den heutigen Schustehruspark an.

Die derzeitige Sonderausstellung „Orte der Moderne - Neues Bauen in Charlottenburg-Wilmersdorf“ Wurde vom Team [BEST] Projekte für Baukultur und Stadt, Dr. Nicola Bröcker, Dr. Celina Kress und Dr. Simone Oelker kuratiert. Sie stellt aus Anlass des 100jährigen Bauhaus-Jubiläums noch bis zum 10. November 2019 zehn herausragende architektonische Schauplätze mit programmatischen, gestalterischen und biografischen Bezügen zum Bauhaus im Bezirk vor. Mit ihrer sachlich-funktionalen Ästhetik und den modernen Nutzungskonzepten sind sie Beispiele des Neuen Bauens, das maßgeblich durch das Bauhaus beeinflusst wurde. Ihre Architekten, darunter Walter Gropius, Erich Mendelsohn, oder auch Hans Scharoun, haben mit den Bauten das Stadtbild von Wilmersdorf und Charlottenburg mitgeprägt. Die Bauten entstanden alle in den Jahren zwischen 1919 und 1933 und spiegeln drängende Fragen ihrer Zeit wider, die sich angesichts neuer Lebensformen, der erhöhten Automobilität oder der wachsenden Niederlassungen der Industrie am Stadtrand stellten.


Schloßstr.55 / Otto-Grünewald-Weg

14059 Berlin


www.villa-oppenheim.de


Fotos: Museum Villa Oppenheim


Großsiedlung Siemensstadt, Wohnblock von Walter Gropius, 2019 © Mila Hacke

Schaubühne, 2019 © Mila Hacke


Aussenansicht: facebook.com/qulturberlin


Redaktioneller Beitrag/keine bezahlte Werbung

34 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page