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Deutsche Oper Berlin geht wieder an den Start: Rheingold auf dem Parkdeck – wenn Wagner das wüsste

Aktualisiert: 5. Juni 2020


Als erstes der drei Berliner Opernhäuser ist die Deutsche Oper Berlin wieder mit einer Aufführung vor Publikum an Deck! 12. Juni, um 19.30 Uhr beginnt der Spielbetrieb nach der Pandemie-bedingten Schließung der Theater, Konzert-  und Opernhäuser in Berlin mit einer ersten Open-Air-Aufführungsserie einer halbszenischen, 90-minütigen Kammerfassung von Richard Wagners Oper „Das Rheingold“, dem Auftaktabend der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“. Hätte nicht das Corona-Virus seinen eigenen Ring um die Welt gezogen und den Spielbetrieb lahmgelegt, würde an diesem Abend das "Rheingold" in einer kompletten Neuproduktion im Opernhaus an der Bismarckstraße Premiere feiern.

Das lang geplante Projekt in der Inszenierung von Stefan Herheim hätte hier den ersten Schliff bekommen und Berliner und internationale Opernfreunde hättdenen Beginn eines neuen Ring-Zyklus zu sehen und zu hören bekommen. Nun erobert die Deutsche Oper mit einer speziellen Fassung, weniger Mitwirkenden und unter freiem Himmel das "Rheingold" zurück. Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles und in einer szenischen Einrichtung von Spielleiter Neill Barry Moss präsentieren 22 Musiker*innen und 12 Sänger*innen auf dem Parkdeck der Deutschen Oper Berlin eine Fassung, die Abstands- und Hygieneregeln wahrt und pro Aufführung etwa 200 Zuschauern Platz gewährt.



Wenn Wagner das wüsste? Hätte er vielleicht getobt, wie schon zur Zeit der Uraufführung des Werkes? Die erste Aufführung in München 1869 lief für Wagner denkbar schlecht, denn „Das Rheingold“ wurde gegen des Komponisten Willen uraufgeführt. Die restlichen drei Teile waren noch gar nicht fertig gestellt und Wagner war gegen die Uraufführung als Teilwerk, doch König Ludwig II., der Sponsor des zukünftigen „Ringprojeks“ befahl die Uraufführung und Wagner blieb ihr – nach einer chaotischen Probenphase – fern.



Vielleicht hätte er jedoch die Kammerfassung des britischen Komponisten Jonathan Dove als geniales Marketing für sein Werk betrachtet und unterstützt. Gespielt wird jedenfalls 90 Minuten ohne Pause. Als „Wunder“ und „Meisterwerk der Nachschöpfung“ bejubelte die britische Presse diese komprimierte Fassung, die unter dem Titel „The Ring Saga“ 1990 entstand. Ziel war es, Wagners Tetralogie auch für kleinere Spielorte und Festivals aufführbar zu machen, seither hat diese auf zehn Stunden komprimierte Version einen Siegeszug um die Welt angetreten.


Vorstellungen am 12., 18., 19., 20. und 21. Juni. Pro Person sind 1-2 Tickets buchbar im Internet, telefonisch und an der Theaterkasse der Deutschen Oper Berlin ab 5.6.2020, 12 Uhr. Gebühr: 5 Euro, nach der Vorstellung wird einem „Pay what you want“-Konzept folgend um Beiträge gebeten.

Karten:

+49 (30) 343 84 343

info@deutscheoperberlin.de


Mit Derek Welton (Wotan), 

Padraic Rowan (Donner/

Froh), Thomas Blondelle (Loge), Markus Brück (Alberich), Andrew Harris (Fasolt), Tobias Kehrer (Fafner), Annika Schlicht (Fricka), Flurina Stucki (Freia), Judit Kutasi (Erda), Elena Tsallagova (Woglinde), Irene Roberts (Wellgunde) und Karis Tucker (Floßhilde).


https://www.deutscheoperberlin.de/de_DE/calendar/open-opera-das-rheingold.16536475


Foto Parkdeck: Bernd Uhlig


Foto Wagner: Wikimedia Commons https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Wagner_Luzern_1868.jpg#mw-jump-to-license


Weiteres Foto: Qultur Berlin


Redaktioneller Beitrag von facebook.com/qulturberlin / keine bezahlte Werbung



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