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In den Neuköllner Alpen: Zu Gast beim fetten Finken

Der Bezirk Neukölln ist für Grünflächen und Berge weniger bekannt, einzig das angrenzende flache Tempelhofer Feld oder der Stadtteil Britz in Randlage zeigen Grün. Eine Ausnahme am Rathaus Neukölln ist das Dachgartenprojekt KlunkerGarten mit dem Rooftop Club Klunkerkranich auf dem Dach der Neukölln-Arkaden. Eine Gruppe von Pflanzenenthusiasten und Kräuterfetischisten kümmert sich um das grüne Gedeihen auf dem wohl schönsten Parkdeck der Stadt! Seit 2016 als gemeinnütziger Verein „Horstwirtschaft e.V.“ organisiert, wird der KlunkerGarten von ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtnern gepflegt. Jeder Interessierte kann sich dort ein Beet anlegen und es bepflanzen und pflegen. Gegärtnert wird giftfrei. Der Garten wird gemeinschaftlich genutzt und ist zu den Öffnungszeiten des auf dem Parkdeck angelegten Clubs Klunkerkranich entgeldfrei für jedermann zugänglich.

Doch der Klunkerkranich ist noch viel mehr, ein Nist- und Ruheplatz für Großstadt-Kraniche, Späti-Spatzen und Schnaps-Drosseln. Hier nisten Clubgänger, Touristen, Berliner und andere komische Tag- und Nachtvögel in der warmen Jahreszeit über den Dächern von Neukölln.

Die Einflugschneise zum Klunkerkranich und KlunkerGarten für frühe und späte Vögel ist das Parkhaus der Neukölln-Arkaden. Wer den Weg zum Parkdeck 5 gefunden hat, den trennen nur noch wenige Meter Parkfläche von einem wirklichen auf dem Dachgarten angelegten Park, der über eine bepflanzte Rampe zu erreichen ist. Nach bestandenem Einlasscheck und einem Obolus am Kassenhäuschen eröffnet sich ein Neuköllnischer Dachblick in alle Himmelsrichtungen, der insbesondere in der Dämmerung die Stadtsilhouette in allen Richtungen in unglaublichen Farben abbildet.

Die doppelstöckige Rooftop Bar bietet neben Musik, Essen und Trinken quasi Alpentraumhafte Aussichten. Die Initiatoren haben sich eine hippe Gemütlichkeit ganz in Holz zurecht gezimmert, die, differenziert ausgeleuchtet, eine ganz eigene Stimmung entwickelt.

Auf mehreren Terrassenebenen sind Holztische und Stühle unterschiedlichster Herkunft aufgestellt, alte Sofas, Schultische und Stühle sowie kleine Versorgungsstationen in Alpenoptik, laden zum Chillen, Essen und Trinken ein.

Selbst bedienen kann man sich im Herzstück der Location, der Kantine zum fetten Finken, mit Tagesgerichten, Fastfood und Snacks, sowie Flammkuchen an den Außenstellen. Von Milchreis und Chia-Pudding zum Dessert über Nachos, Rostbratwurst oder vegetarische Spezialitäten fährt die Kantine zum fetten Finken wechselnde Tagesgerichte auf, teils ist sie bereits ab 12.30 Uhr pünktlich zur Mittagspause geöffnet.

Und hinter den Alpen, ganz oben auf der höchsten Dachebene, wird auch getanzt. Musik liegt in der Luft oder im hölzernen Wohnzimmer, wo wechselnde DJs auflegen. Beim fetten Finken spielt die Musik live, hier treten Bands aller Couleur bis hin zum European Union Youth Orchestra auf. In der Offsaison, sprich, wenn es kalt ist, finden Flohmärkte oder auch ein Weihnachtsmarkt statt, geboten wird ein Kulturprogramm mit Poetry Slam, Tagebuchlesung oder Comedy-Abenden.

Lieblingsentdeckungen an einem warmen Augustabend waren die psychedelisch ausgeleuchtete Sammlung unterschiedlichster Vogelhäuschen ganz oben, der fast historische hochfrequentierte Schwarzweiß-Passbildautomat und verschiedenste Gebilde, Skulpturen und Kunstobjekte auf der gesamten Fläche. Klunkerkranich und KlunkerGarten sind in der Hauptsaison täglich geöffnet von 12-2 Uhr. Karl-Marx-Str. 66 12043 Berlin

Wer mehr erfahren möchte, klickt auf: http://horstwirtschaft.de/ und klunkerkranich.org

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