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Jugendstil-Ikone reloaded: die Künstlerin Ilna Ewers-Wunderwald im Bröhan-Museum



Das Bröhan-Museum entdeckt mit den Werken der Künstlerin Ilna Ewers-Wunderwald (1875–1957) eine wahre Ikone der Jugendstilzeit neu. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde die mythenliebende Künstlerin von der Kunstkritik gefeiert, geriet dann aber für mehr als 100 Jahre in Vergessenheit.


Ein märchenhafter Bildkosmos aus Wasserwesen und Paradiesvögeln, schillernden Blumen und grotesken Fabeltieren kennzeichnen ihr Werk. Dem Engagement privater Sammler ist es zu verdanken, dass große Teile des künstlerischen Nachlasses von Ilna Ewers-Wunderwald in einer ersten Werkschau vom 28. Februar bis 16. Juni im Berliner Bröhan-Museum gezeigt werden können.


Der Autodidaktin Ilna Ewers-Wunderwald gelang es, erfolgreich an wichtigen Ausstellungen wie der Berliner und Münchener Secession oder auch der Großen Berliner Kunstausstellung teilzunehmen, obwohl die Kulturszene in der Wilhelminischen Gesellschaft von Männern dominiert, Künstlerinnen ein Kunststudium verwehrt wurde. Öffentliche Bewunderung und Anerkennung erhielt die Ewers-Wunderwald nicht nur für ihre Bilder, sondern auch für ihre Buchgestaltungen und Modeentwürfe – ebenso erfreuten sich ihre Auftritte als Kabarettistin auf der Berliner Jugendstil-Bühne des „Überbrettl“ großer Beliebtheit. Im Herrenanzug, mit Kurzhaarschnitt und Zigarette sprengte sie die damaligen Rollenklischees.



In den 1920er Jahren vergessen, teilte sie das Schicksal vieler Jugendstilkünstler, die in einer Zeit sozialpolitischer Sorgen nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr zeitgemäß erschienen. Dennoch malte sie weiter und war auch noch in den 50er Jahren unverkennbar mit dem Jugendstil verbunden. Literaturkennern ist sie heute noch als Ehefrau des skandalumwitterten Schriftstellers Hanns Heinz Ewers (1871–1943) bekannt, dessen Bücher sie illustrierte.



In der Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Philosophen, Autor und Ewers-Kenner Dr. Sven Brömsel entstand, werden sowohl ihre Arbeiten mit leuchtenden Pastellfarben gezeigt als auch eine erst kürzlich entdeckte Serie von schwarz-weißen Federzeichnungen. Diese entstanden nach einer besonders prägenden Indienreise, die das Ehepaar 1910 antrat. Das dort erfahrene Nebeneinander von „Schönheit und Grauen“, wie es im Reisebericht der Künstlerin heißt, verarbeitete sie künstlerisch.


Ausstellung „Ilna Ewers-Wunderwald. Wiederentdeckung einer Jugendstil-Künstlerin“

Kuratorin der Ausstellung: Dr. Anna Grosskopf


Ausstellung vom 28. Februar bis 16. Juni 2019

BRÖHAN-MUSEUM Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus Schlossstraße 1a 14059 Berlin

Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen

Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €, jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, ermöglicht durch die Deutsche Wohnen SE


Fotos: Pressestelle Bröhan-Museum


Ilna Ewers-Wunderwald

Wassermann 1910-1914

Feder und Gouache auf Papier

Privatbesitz


Ilna Ewers-Wunderwald auf Capri

Fotografie um 1903

Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf


Ilna Ewers-Wunderwald

Türme des Schweigens, Bombay um 1910

Federzeichnung

Privatbesitz

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