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In Berlin-Friedenau, einem ihrer Berliner Wohnorte, erinnert ein Platz mit einer Fohlenskulptur an die Berliner Künstlerin Renée Sintenis (1888-1965). Sie war eine der beliebtesten und erfolgreichsten Bildhauererinnen der Weimarer Republik.
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Ihre Tier-Skulpturen wurden schnell berühmt, sie waren ein Gegensatz zu den bildhauerischen Gepflogenheiten der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg. Ihr Werk umfasst jedoch weit mehr: Porträtbüsten, Frauenakte, Knabenfiguren, Statuetten von Sportlern und eine große Anzahl von Zeichnungen und Radierungen.
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Die Kunst von Renée Sintenis wirkt bis in die Gegenwart: die Bären-Skulpturen an der Berliner Autobahn oder den kleinen Bär, der an die Preisträger der Berliner Filmfestspiele (Berlinale) vergeben wird, kennen viele Berliner.
Früh arbeitete Sintenis als Modell bei dem Bildhauer Georg Kolbe, war mit Rainer Maria Rilke und Ringelnatz bekannt, schuf Porträts von Künstlern und Sportlern. Die Nazi-Zeit überstand Renée Sintenis, die jüdische Vorfahren hatte, sehr zurückgezogen, einzelne Werke wurden in der nationalsozialistischen Propaganda-Schau "Entartete Kunst" gezeigt.
Nach 1945 bis zu ihrem Tod war Sintenis unter großem öffentlichen Interesse erneut, und mehrfach ausgezeichnet, künstlerisch tätig.
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