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Education-Projekt mit Kirill Petrenko und Nico and the Navigators in der Berliner Philharmonie

Autorenbild:  Qultur Berlin Qultur Berlin

Faith to Face mit Puccini: Die erste Produktion im Rahmen des Education-Programms der Berliner Philharmoniker seit Kirill Petrenkos Amtsantritt ist Puccinis Operneinakter „Suor Angelica“. In einer Ko-Produktion mit dem Ensemble Nico and the Navigators dirigiert Kirill Petrenko am 1. und 2. Februar 2020 in der Philharmonie Berlin unter dem Titel "Faith to Face" die Oper mit jungen Mitwirkenden sowie den Stipendiaten der Karajan-Akademie in der Regie von Nicola Hümpel.

Foto: Deckblatt Klavierauszug

Giacomo Puccinis Drama „Suor Angelica“ gehört zusammen mit "Il Tabarro" und Gianni Schicchi zu dem Zyklus von Einaktern, den der italienische Komponist unter dem Namen "Il Trittico" 1918 an der Metropolitan Opera herausbrachte. Der Stoff kommt nicht von ungefähr, Puccinis ältere Schwester war Oberin in einem italienischen Kloster. Das Stück lag ihm so am Herzen, dass er es vor der Uraufführung den Nonnen im Kloster seiner Schwester am Klavier vorspielte.

Foto: Giaccomo Puccini

Erzählt wird eine berührende Geschichte: Die Protagonistin, die nach der Geburt eines unehelichen Sohnes von ihrer hartherzigen Tante ins Kloster verbannt wurde, sehnt sich nach ihrem Kind. Das Klosterleben ist geprägt von Geboten und Verboten, die die Mitschwestern offen oder heimlich versuchen zu umgehen. Als Angelica während eines Besuchs ihrer Tante erfährt, dass ihr Sohn gestorben ist, will sie nicht länger leben und bereitet sich einen Gifttrank. Im Sterben hat sie die Vision, dass die Mutter Gottes sie mit ihrem Kind vereint.

Foto: Sopranistin Geraldine Farrar als Suor Angelica 1918

Kirill Petrenko hat sich ganz bewusst für Puccinis „Suor Angelica“ als sein erstes Projekt im Bereich Musikvermittlung entschieden. Petrenko über diese Oper: „Sie handelt von einer jungen Frau, die in einer inhumanen Umgebung um ihre ganz persönliche Humanität kämpft: eine berührende, hochaktuelle Geschichte mit herrlicher Musik“.

Regisseurin Nicola Hümpel will mit ihrem Ensemble Nico and the Navigators und den jungen Akteuren die zeitgemäßen Aspekte des Werks herausarbeiten - alltagsnah, assoziativ, fordernd, anrührend, verblüffend. „Auch wenn Ort und Zeit wenig mit unserer heutigen Lebensrealität zu tun haben, ist die Botschaft der Oper aktueller denn je: Es geht um Menschlichkeit in einer inhumanen Umgebung und das Ringen um die eigene Würde“, lautet die Ausgangsidee der Navigators. Den Bezug ins Hier und Heute schafft ein von dem Komponisten und Pianisten Matan Porat gemeinsam mit den Sängerinnen entwickelter Prolog mit kurzen musikalischen Interventionen als szenische Kommentare der Darsteller zur Handlung. So kann der Konflikt der jungen Frau junge Menschen heute direkt ansprechen und für das Musiktheater interessieren, eben „Faith to Face“. Das Projekt erfüllt den Education-Gedanken der Berliner Philharmoniker auf verschiedenen Ebenen: Zum einem gibt die Oper den Vokalhelden, dem Jugendchor des Education-Programms, Gelegenheit zu einem wunderbaren Auftritt, zu anderen bekommen junge Sängerinnen der Berliner Hochschulen und Stipendiaten der Karajan-Akademie, ergänzt durch einen Projektchor aus erwachsenen Laien, die Möglichkeit in einer hochprofessionellen Opernproduktion mitzuwirken. Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker möchten Eltern wie Kindern Angebote machen, die Ausdruckskraft und die Schönheit dieser Kunst in besonderen Projekten wie diesem kennenzulernen. Die vielfältigen Aktivitäten der Berliner Philharmoniker auf diesem Gebiet will Petrenko „mit ungemindertem Engagement fortführen“ und dabei eigene Schwerpunkte setzen. „Vor allem möchte ich meine Liebe zum Musiktheater weitergeben und zeigen, was für unglaubliche Ausdrucksmöglichkeiten diese Kunst gerade für junge Menschen bereithält“, sagte der Chefdirigent bereits zum Saisonauftakt. Für die Zukunft sind unter anderem von ihm moderierte Familienkonzerte und die Arbeit mit Laienmusikerinnen und -musikern geplant. Im Rahmen der Aufführungen von Suor Angelica in der Philharmonie Berlin rufen alle Beteiligten zu Spenden für das UNICEF-Projekt „Wege in ein friedliches Leben“ auf. Dieses Projekt unterstützt die Rückkehr von Kindern in Familien nach Flucht und Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo. Die Berliner Philharmoniker und Kirill Petrenko sind internationale UNICEF-Botschafter. Puccinis Suor Angelica – „Faith to Face“. Samstag, 1. Februar 2020, 19 Uhr (auch live in der Digital Concert Hall) Sonntag, 2. Februar 2020, 16 Uhr. Philharmonie Berlin, Großer Saal. Mitwirkende: Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, Gesangssolistinnen und Studentinnen der Berliner Musikhochschulen, Chor des Vokalhelden-Chorprogramms, Nico and the Navigators, Kirill Petrenko - Dirigent, Nicola Hümpel - Regie und Kostüm, Oliver Proske - Bühnenkonzept und Videotechnik. Karten sind online unter www.berliner-philharmoniker.de/suor-angelica sowie an der Kasse der Philharmonie und telefonisch unter 030/254 88 999 erhältlich.

Redaktioneller Beitrag ohne Auftrag von facebook.com/qulturberlin / keine bezahlte Werbung

Produktionsfotos: Michael Trippel

Foto Puccini: https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:GiacomoPuccini.jpg#mw-jump-to-license

Foto Suor Angelica Ricordi: https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:SuorAngelica-poster.gif#mw-jump-to-license

Foto Geraldine Farrar Metropolitan Opera NYC 1918: https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:Farrar_-_"Suor_Angelica"_LCCN2014713959.jpg

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