top of page

Sorgenfrei in Charlottenburg - die Villa Oppenheim, von der Sommerfrische zum Bezirksmuseum


Berlin ist noch nicht Sorgenfrei, doch mit den ersten Lockerungen nach dem Shutdown während der Corona-Pandemie ist seit gestern auch das kleine Cafe mit Garten vor dem imposanten rotgeklinkerten Bau am Schustehruspark wieder geöffnet. Tage zuvor war auch die Villa Oppenheim in der Schloßstraße in Berlin-Charlottenburg wieder zugänglich. Natürlich gelten auch hier Hygiene- und Abstandsregeln.

Es lohnt sich, das Haus zu erkunden. Seit 2012 ist es Sitz des 1987 gegründeten Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, das sich der Erforschung und Vermittlung der Regional- und Stadtgeschichte des Bezirks sowie der Berliner Kulturgeschichte widmet.

Ursprünglich beherbergte das 1881 als Sommersitz von Margarete Oppenheim, geborene Mendelssohn, und Otto Georg Oppenheim eingerichtete Gebäude eine wohlhabende Familie, heute gehört es dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und ist als Museumsort Interessierten kostenfrei zugänglich. Das Museum dokumentiert die Geschichte des Villa Sorgenfrei genannten einstigen Sommersitzes der Familie Mendelssohn/Oppenheund zeichnet biografische Linien der Bewohner nach und zeigt eine Dauer- sowie wechselnde Sonder-Ausstellungen zur Bezirksgeschichte.

Die historische Kunstsammlung der einst selbstständigen Stadt Charlottenburg und die Dauerausstellung WESTEN! bilden die Schwerpunkte des Museums. Sie umfasst Gemälde und Skulpturen vor allem des 19. Jahrhunderts und der Berliner Secession, darunter Werke von Walter Leistikow, Hans Baluschek, Franz Skarbina und Max Liebermann, die hier erstmals öffentlich präsentiert werden.


Die Dauerausstellung “WESTEN! Stadtgeschichte Charlottenburg-Wilmersdorf” erzählt multimedial und objektnah seit 2014 von Ereignissen und Personen, die den Bezirk über gut drei Jahrhunderte geprägt haben. Im Zentrum steht die besondere Rolle der beiden „schönen Schwestern“ Charlottenburg und Wilmersdorf als zweites Stadtzentrum neben der historischen Mitte Berlins, als City-West. Daneben widmen sich temporäre Sonderausstellungen einzelnen Themen und Personen der Regional- und Kulturgeschichte. Das Foyer der Villa Oppenheim ist der Baugeschichte des Hauses sowie den Menschen, die einst hier lebten, gewidmet. Es waren Mitglieder der deutsch-jüdischen Familie Mendelssohn, ab 1881 dann die mit jenen durch Heirat verwandten Oppenheims, die in dem ländlichen Anwesen unbeschwerte Sommermonate verbrachten. Jahrzehntelang wurde die Tradition gepflegt, hier im Kreise der Familie die Sommerfrische zu genießen.


Der Maler Josef Block hielt die einstigen Bewohnerinnen und Bewohner im Medium der Fotografie fest. Diese Porträts, originale Baupläne sowie ebenfalls vermutlich aus Blocks Hand stammende Fotografien der Villa und des umgebenden Parks vermitteln ein anschauliches Bild eines großbürgerlichen Familienlebens, das auf das engste mit der Geschichte Berlins verknüpft war. Als das Familienoberhaupt 1909 starb, war es mit der Sommerfrische in Charlottenburg vorbei: Mietskasernen waren rund um die Villa Sorgenfrei in die Höhe gewachsen, so dass sich die Erben zu einen Verkauf des Grundstücks entschlossen. Die Stadt Charlottenburg erwarb 1911 die Villa, ließ Teile davon für einen unmittelbar benachbarten Schulneubau abreißen und legte anstelle des einstigen privaten Gartens eine städtische Grünanlage, den heutigen Schustehruspark an.


Schloßstr.55 / Otto-Grünewald-Weg

14059 Berlin


www.villa-oppenheim.de


Redaktioneller Beitrag von facebook.com/qulturberlin / keine bezahlte Werbung


Foto: Qultur Berlin

17 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page